Und die Kirchen hatten nichts dagegen

Glaube und Religion

Auf der Suche nach einer nicht-antijudaistischen Theologie nach 1945

Angesichts der Shoa wurde deutlich, dass die Kirchen versagt hatten, eine nichtantijudaistische Theologie auszubilden. Zu einfach war es in Alt- und Neu-Kategorien, "abgelöst" und "erlöst" das Christentum gegenüber dem Judentum als überlegen darzustellen. Schon immer gab es aber auch Gegenstimmen, die das Verhältnis zum Judentum als für die Kirche relevant und grundlegend ansahen. So waren sich Karl Barth und Dietrich Bonhoeffer einig, dass die Juden die Christusfrage offen halten und das Volk Gottes in der Welt zum Heil der Welt von Gott berufen ist. Durch Dialogbemühungen in den Nachkriegsjahren konnte sich eine christlich-jüdische Verständigung und Gesprächsbasis entwickeln, die anfangs von Reue, dann von theologischer Not, zuletzt von Neugier und Freude aneinander geprägt war.
An diesem Abend sollen sowohl diese Anfänge beleuchtet werden als auch Entwicklungen im evangelischen Gottesdienst, Religionsunterricht und Theologie, die sich darum bemühen, ein nichtantijudaistisches Bild vom Judentum zu vermitteln und die besondere Beziehung zwischen Christinnen und Christen sowie Juden und Jüdinnen zur Grundlage ihres Denkens und Handelns machen.
Die Referentin wird dazu aus ihrer derzeitigen Arbeit und ihrer Dissertation "Christus praesens angesichts des Volkes Israel" berichten und einen Überblick zur Entwicklung des christlich-jüdischen Verhältnisses in Bayern und darüber hinaus geben.

Termin
Termin
Do 10.10.2024, 19.00 - 20.30 Uhr
Ort
Veranstaltungsort
Gemeindezentrum Lichtblick, Hutschdorfer Straße 2, 95349 Thurnau
Mitwirkende
Pfarrerin
Dr. Jennifer Ebert
Mitveranstalter
Mitveranstalter

Dekanat Thurnau

Anmeldung
Preis
Eintritt frei, Spenden erwünscht