Heiligenscheine für Parteien?

Glaube und Religion

Oder: Wie politisch darf die Kirche sein?

1958 schreibt Heinrich Böll in einem "Brief an einen jungen Katholiken": "… es ist doch einfach nur peinlich … wenn man Stellungnahmen von Theologen zu politischen Fragen liest; das ist stramm auf Bonn gezielt und man spürt hinter jedem Satz einen Eifer, der auf das Schulterklopfen wartet." Den Schriftsteller ärgerte die gesuchte Allianz der katholischen Kirche mit der CDU geführten Regierung. Er fürchtete damals den "Tod der Theologie" zugunsten eines politischen Schulterschlusses. Demgegenüber scheint die evangelische Kirche in den letzten Jahr(zehnt)en eher die andere politische Seite zu bedienen. Sie wird überwiegend als links und grün wahrgenommen.

Darf Kirche überhaupt politisch sein? Begehen beide Kirchen nicht Grenzüberschreitungen, wenn sie sich zu Klimaschutz, Migration und Gendern äußern? Wollen sie sich anbiedern - oder müssen sie Flagge zeigen? Liegen hier auch Ursachen für den Mitgliederschwund? Und vernachlässigen sie ob ihres politischen Engagements nicht die von vielen Menschen gesuchte Spiritualität? Nicht zuletzt: Wer spricht eigentlich für "die Kirche"?

Diesen Fragen geht Detlev Bierbaum nach, der bis 2019 als Mitglied der Kirchenleitung für Gesellschaftsbezogenen Dienste in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern zuständig war.

Termin
Di 20.05.2025, 19.00 Uhr
Ort
Martin-Luther-Haus, Waaggasse 4, 95326 Kulmbach
Es referiert
OKR i. R. Detlev Bierbaum
Mitveranstalter

Evang.-Luth. Dekanat Kulmbach; Freundeskreis Kulmbach im Freundeskreis Evang. Akademie Tutzing e.V.

Anmeldung
Preise
Eintritt frei, Spenden erwünscht
Referent Detlev Bierbaum © privat